ABFALLRATGEBER BAYERN

Europäische Woche der Abfallvermeidung - Mach mit!

Mädchen mit Plastikfolie und leerem Kaffeebecher

Das Motto der diesjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung vom 18.11 bis 26.11.2023 ist: „Clever verpacken - Lösungen gegen die Verpackungsflut“

Wir werfen zu viel weg. Alleine in Bayern fielen im Jahr 2022 auf jeden Einwohner Gesamtabfälle von rund 460 kg an, davon rund 150 Kilogramm Restabfall. Um natürliche Ressourcen zu schonen heißt das konkret: Wir müssen umdenken (Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Recycle).

Verpackungen machen hierbei einen nicht unerheblichen Teil aus. Die wichtigsten Verpackungsmaterialien sind Papier, Pappe, Karton, Kunststoff, Glas, Holz und Metalle. Sie haben nützliche und notwendige Funktionen, z. B. schützen sie Waren oder werden zum Transport und Versand genutzt. Jedoch belasten sowohl die Produktion von Verpackungen als auch der Transport und letztlich auch ihre Entsorgung unsere Umwelt erheblich. In den Jahren 2019 und 2020 fielen 18,9 bzw. 18,78 Mio. Tonnen Verpackungsabfälle in Deutschland an. Knapp die Hälfte davon im privaten Endverbrauch (Umweltbundesamt 2022).

Durch die Reduzierung von Verpackungen, die Verwendung von Mehrwegverpackungen sowie durch die Vorbereitung zur Wiederverwendung oder dem Recycling der angefallenen Verpackungsabfälle können wir natürliche Rohstoffe schonen.

Beispiele hierfür können sein:

 

Jede und jeder Einzelne kann mit kleinen Gewohnheitsänderungen dazu beitragen, sein Abfallaufkommen zu reduzieren. Und da Abfallvermeidung ein Prozess ist, der die gesamte Gesellschaft betrifft, nutzen Sie die kommenden 8 Tage und starten gemeinsame Abfallvermeidungsaktionen.

So könnte Ihre Woche der Abfallvermeidung aussehen:

 

Tag Aktion Hintergrund
Zahl 1 Menschen vor einem Lieferwagen

Ausmisten ist angesagt!

Sammeln Sie 5 Gegenstände in der Wohnung, die Sie im letzten Jahr nicht genutzt haben und verschenken sie an ein Sozialkaufhaus oder einen Nachbarn/Bekannten

Laut Statistischem Bundesamt besitzt ein erwachsener Westeuropäer ca. 10.000 Dinge. Nur einen Bruchteil davon brauchen wir allerdings wirklich, deswegen sollte jeder Neukauf gut überlegt werden.

Kauf-/Verschenk-/Tauschbörsen

Gebrauchte Möbel und Gebrauchsartikel

Zahl 2 Werkzeuge, wie Hammer und SchraubenschlüsselLoch in der Hose, Milchaufschäumer hat gestern noch funktioniert, Fahrrad fährt nicht mehr? Reparieren Sie selbst unter Hilfestellung in einem „Repair-Café“.

Die Wiederverwendung gebrauchsfähiger Gegenstände und Kleidung spart Ressourcen und Energie.

Repair-Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen alleine oder gemeinsam mit Anderen kaputte Gegenstände wie Möbel, elektrische Geräte, Fahrräder, Spielzeug und auch Kleidung repariert werden können. Werkzeug und Materialien werden vor Ort zur Verfügung gestellt. Eine Fachfrau oder ein Fachmann helfen vor Ort.

Kaputt ≠ Müll

Zahl 3 Müll in der LandschaftStarten Sie eine gemeinsame Müllsammelaktion mit Ihrem Verein oder in Ihrer Nachbarschaft.

CleanUps, bei denen die Natur gemeinschaftlich von Müll befreit wird.

Städte und Gemeinden in Deutschland zahlen jährlich hunderte Millionen Euro, um Parks und Straßen von Zigarettenkippen, To-Go-Bechern und anderen Einwegplastik-Produkten zu reinigen sowie um öffentliche Abfallbehälter zu leeren und die Abfälle zu entsorgen.

Ramadama -AWM-Abfallwirtschaftsbetrieb München

Geocaching > Cache In Trash Out

Zahl 4 Batterien und SammelbehälterSammeln Sie alle Alt-Batterien in Ihrer Wohnung und geben Sie diese entsprechend den Herstellerangaben im Handel oder bei einer kommunalen Sammelstelle zurück.

In Batterien und Akkus befinden sich wertvolle, tlw. recyclebare Rohstoffe wie Kobalt, Mangan, Seltene Erden, Gold, Silber, Nickel, Kupfer, Aluminium, Lithium, Zink sowie Eisen/Stahl.

Manche Batterien enthalten auch gesundheits- oder umweltgefährdende Stoffe (Quecksilber, Cadmium, Blei), weswegen sie fachgerecht entsorgt werden müssen.

Besser Akkus statt Batterien nutzen. Diese lassen sich mehrmals aufladen und sind im Vergleich zu einer Primär- bzw. Einwegbatterie bereits ab wenigen Aufladezyklen die umweltschonendere Alternative.

Wohin mit alten Lithium-Ionen Akkus? Erklärvideo

Brandgefahren durch Lithium-Batterien

Ratgeber Batterien und Akkus

Zahl 5

Holzbesteck uund wiederverwendabare VerpackungHeute ist plastikfreies Picknick angesagt.

Bereits beim Einkauf können Sie auf unnötige Verpackungen verzichten. Nutzen Sie Unverpackt-Läden oder greifen Sie zu loser Ware im Supermarkt wie bei Obst und Gemüse.

Wann und wo immer möglich „Mehrweg- statt Einweg“. Verpackungsmaterialien sind zwar hilfreich, belasten aber durch unachtsames Wegwerfen und aufgrund der kurzen Lebensdauer unsere Umwelt.

Alternativen:
- Schraubgläser
- Bienenwachstücher statt Alufolie
- Geschirr und Besteck von zu Hause mitbringen

Verpackungsloses Einkaufen liegt im Trend

Plastikfreies Picknick

Zahl 6 Recycling-ZeichenGeben Sie Ihre ausrangierten Handys an einer Annahmestelle ab und leisten einen Beitrag zur Ressourceneffizienz

Schätzungen zufolge, lagern allein in deutschen Schubladen etwa 200 Millionen unbenutzte Mobiltelefone. Dabei stecken in unseren Mobiltelefonen wichtige Rohstoffe.

Für die in Deutschland jährlich verkauften 24 Millionen Smartphones, werden etwa 720 kg Gold, 264 kg Palladium, 7.320 kg Silber, 396 Tonnen Kupfer und 1.521 Tonnen Kunststoffe verbraucht. Deren Gewinnung, Produktion aber auch Nutzung verursachen erhebliche Umweltauswirkungen.

Auch für den Neukauf gibt es mittlerweile mehrere Anbieter, die generalüberholte Geräte zu Neukonditionen anbieten. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.

Sammlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten (E-Schrott) und darin enthaltene (Lithium)-Batterien

Zahl 7 Grafik mit mehreren Personen und Gegeneständen, die den Gedanken der gemeinsamen Nutzung widerspiegel sollenTeilen statt Besitzen!
Nicht alle Geräte oder Gegenstände im Haushalt, wie Werkzeuge oder Autos, müssen eigens angeschafft werden. Kennen Sie schon die Sharing Initiativen in Ihrer Umgebung?

In einer Sharing Economy oder der „Wirtschaft des Teilens“ werden Güter durch Teilen, Tauschen, Leihen, Mieten oder Schenken gemeinschaftlich genutzt. Auch Dienstleistungen können hierbei kollektiv angeboten werden.

Besonders bekannt sind die stetig wachsenden Sharing-Anbieter im Mobilitätsbereich. Aber auch die Anzahl der Gebrauchtwarenläden zum Tausch von Werkzeugen, Kleidung, Büchern und Alltagsgegenständen wächst. Selbst Lebensmittel werden vermehrt miteinander geteilt oder verschenkt.

Die Sharing Economy senkt den Ressourcenverbrauch, stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft und erweitert das soziale Netzwerk.

Sharing Economy

Räume und Netzwerke des Selbermachens

Tafel Deutschland - Lebensmittel spenden

Zahl 8 Spendergefäße für Ceralien als Beispiel verpackungsloses EinkaufenMachen Sie sich der unnötigen Verpackungsflut in Ihrem Alltag bewusst.
Wie ist Ihr Lieblingsprodukt verpackt und gibt es dafür eine unverpackte Alternative? Suchen Sie im Supermarkt nach umweltfreundlichen Alternativen oder fragen Sie direkt beim Hersteller über den Einsatz unnötiger Verpackungen nach.

Im Jahr 2020 fielen in Deutschland 18,8 Millionen Verpackungsabfälle an. Grund für den übermäßigen Verbrach sind unter andrem unseren veränderten Konsumgewohnheiten, wie der Verzehr von Fertigprodukten oder To-Go-Gerichten.
Auch wenn 69 % der Verpackungsabfälle in das Recycling gehen, ist die oberste Priorität, dass diese Abfälle vermieden werden.

Geringe Gewohnheitsänderungen und gezielte Konsumentscheidungen können dabei bereits einen großen Beitrag zur Abfallvermeidung leisten.

Verpackungsabfälle

Verpackungsloses Einkaufen

Weiterführende Informationen

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