ABFALLRATGEBER BAYERN

Bioabfall

Bioabfall

Bioabfall - zu wertvoll für die Restmülltonne

Ein Apfelbutzen, Gartenabfälle, nicht mehr genießbare Lebensmittel… sie alle haben eins gemeinsam: sie zersetzen sich auf natürliche Weise und sind damit in der Restmülltonne fehl am Platz und sogar viel zu wertvoll, um dort zu landen. Genau das passiert aber immer noch zu häufig, aktuellen Studien zufolge sind nämlich knapp 40 % des Inhaltes der Restmülltonne organischer Herkunft und biologisch abbaubar. Der zumeist feuchte Bioabfall stört die Verbrennung des zu beseitigenden Restabfalls und wird hierbei als wichtige Ressource vernichtet. Hingegen liefert seine Verwertung Biogas, welches zur Energieerzeugung genutzt werden kann, sowie wertvollen Kompost für die Agrarwirtschaft, den Landschaftsbau und heimischen Garten.

Mach’s selbst – durch Eigenkompostierung zum eignen Gartendünger

Alles beginnt mit einer guten Trennung der biologisch abbaubaren Abfälle daheim. Wer dann Lust und etwas Platz dafür hat, kann die Bioabfälle selbst kompostieren und damit eine Alternative zur Entsorgung über die Bioabfallsammlung wählen. Die Auswahl der richtigen Abfälle, eine gewisse Beaufsichtigung der Kompostierung und eine ordnungsgemäße Kompostverwendung gehören dabei allerdings zu den wichtigen Grundsätzen. Denn keiner will, dass sein Komposthaufen stinkt, Ungeziefer anlockt oder Fremdstoffe in den Boden und das Grundwasser gelangen. Tipps zur richtigen Kompostierung gibt’s z.B. im Abfallratgeber Bayern oder bei den zuständigen Abfallberatern, manchmal auch gleich bei der gärtnernden Nachbarschaft um die Ecke.

Wer seine Bioabfälle nicht selber kompostieren kann oder will, muss sie trotzdem trennen und kann dafür die Erfassungsangebote seiner Stadt, Gemeinde bzw. des Landkreises nutzen. Im Regelfall sind dies Bio- oder Grünabfallsammelstellen, z.B. am Wertstoffhof in unmittelbarer Nähe und/oder eine örtliche Grünschnittabfuhr. In den meisten Landkreisen in Bayern gibt es das Angebot, eine eigene Biotonne zu nutzen.

Was ist bei der Entsorgung von Bioabfall in der Biotonne zu beachten?

Grundsätzlich sind biologisch abbaubare Abfälle aller Art in der Biotonne gut aufgehoben. Mancherorts müssen die Entsorger jedoch wegen des weiteren Verwertungsweges oder der Abfuhrhäufigkeit verschiedene Abfälle von der Sammlung über die Biotonne ausschließen. Beispielsweise Knochen oder rohe Fisch- und Fleischabfälle dürfen meist nicht in die Biotonne. Welche Abfälle Sie in Ihre Biotonne geben dürfen, lässt sich im Abfallkalender nachlesen oder über die Abfallberatung und Online-Informationsangebote des örtlichen Entsorgers in Erfahrung bringen.
Was auf keinen Fall in der Biotonne entsorgt werden darf sind Fremdstoffe wie Batterien, Kunststoffe, Glas, Metalle und all das, was als Schadstoff eingeordnet bzw. zu betrachten ist; Stoffe, die Sie also selbst in Ihrem Kompost ungern wiederfinden wollen.

Dürfen biologisch abbaubare Kunststoffbeutel in den Biomüll?

Eine einfache, saubere und hygienische Lösung, um Bioabfall beispielsweise in der Küche zu trennen und dann in die Sammlung zu geben, glauben viele in Kunststoffbeuteln zu finden, welche als „biologisch abbaubar“ beworben werden (sogenannte BAW-Beutel). Was allerdings nicht alle wissen: auch die industrielle Kompostierung stellt deren vollständigen Abbau nicht sicher. Daher sollte in der Biotonne generell sowohl auf „biobasierte“ als auch auf als „biologisch abbaubar“ beworbene Kunststoffbeutel verzichtet werden. Biobasierte Sammelbeutel dürfen nur dann in die Biotonne, wenn sie zusätzlich auch biologisch abbaubar und nach EN 13432 oder EN 14995 zertifiziert sind. In manchen Entsorgungsgebieten ist auf Grund der dort vorhandenen Verwertungsanlagen auch eine Entsorgung von BAW-Beuteln möglich. Fragen Sie daher bei Ihrer Abfallberatung nach, ob und ggf. welche „biologische“ Kunststoffbeutel über den Biomüll entsorgt werden dürfen.
Damit das Sammelgefäß sauber bleibt, können Papierbeutel oder einfaches Zeitungspapier genutzt werden. Dies kann im Winter auch gegen das Festfrieren der Abfälle und im Sommer gegen übermäßigen Maden- und Fliegenbefall helfen. Und biologisch zersetzt sich das Papier auch, schließlich ist Holz sein Grundstoff.

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So klappt die Verwertung am besten

Alles was sich gut und rückstandslos in der Natur zersetzen würde, eignet sich auch zur Bioabfallverwertung. Zur Sicherheit die Hinweise auf der Biotonne und von Kommune oder örtlichem Entsorger im Internet nachlesen. Alles was in die Biotonne darf, lässt sich auch verwerten.

So vermeiden Sie üble Gerüche

Für die Biotonne einen schattigen und kühlen Platz wählen. Sehr feuchte Abfälle etwas in Papier einwickeln. Keine Reste von Fleisch oder Fisch in die Tonne geben.

So gibt‘s kein Problem mit der Entleerung

Tonnenboden mit dünner Lage Papier (z.B. Seite einer Tageszeitung) auslegen, keine sperrigen Äste und kein Abfall mit hohem Flüssiganteil einfüllen, Tonneninhalt nicht verdichten.

So bleibt die Abfallmenge gering

Lebensmittel bewusst einkaufen und klug lagern. Haltbarkeitsdaten sind kein Wegwerfdatum. Kompostierung daheim oder im Garten nutzen.

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