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Plastik vermeiden

Mehrwegartikel aus Glas und Holz

Warum Plastik vermeiden?

Kunststoffe bzw. „Plastik“ in verschiedensten Ausführungen sind in unserem Alltag weit verbreitet. Einige sehr geschätzte Eigenschaften des Kunststoffes (z.B. geringes Gewicht, hohe Beständigkeit gegenüber einer Vielzahl von Stoffen, Langlebigkeit), werden aufgrund des verschwenderischen Umgangs zunehmend zu einem Problem. Kunststoffe sind i.d.R. beständig gegenüber Abbauprozessen und verbleiben deshalb bei unsachgemäßer Entsorgung für Jahre, teilweise Jahrzehnte in der Umwelt. Durch Witterungseinflüsse können die Kunststoffartikel dort auch zu Mikroplastik zerkleinert werden. Die negativen Auswirkungen von Mikroplastik sind aktuell Gegenstand vieler Diskussionen und Untersuchungen. Die Vermischung von Kunststoffen, z.B. mit Additiven oder Flammschutzmitteln, kann zudem das Recycling erschweren.

Alternativen für Konsumgüter aus Kunststoff

Es stellt sich die Frage, ob es denn immer Kunststoff sein muss? Stehen Alternativen zur Wahl und sind diese wirklich ökologischer?
Prinzipiell stehen für Kunststoffprodukte Güter aus alternativem Material zur Verfügung. Die nachfolgende Übersicht nennt beispielhaft Alltagsprodukte aus Kunststoff und stellt mögliche Alternativen vor.

Gegenstand Alternativen
Einwegbesteck Metall, Holz
Strohhalme Papier, Bambus, Stroh, Metall, Glas
Hemdchenbeutel an der Frisch-, Obst- Gemüsetheke eigene Behälter, wiederverwendbare Netze
Einwegverpackungen Mehrwegverpackungen
Büroartikel wie z.B. Einwegschreiber nachfüllbare Varianten ohne Plastikgehäuse
Wasser in Einweg-Flaschen Leitungswasser

Aber auch beim Ausweichen auf Nicht-Kunststoff-Produkte ist auf die Umwelt zu achten.
Bei nachwachsenden Rohstoffen, wie z. B. Baumwolle, ist ein relevanter ökologischer Aspekt, wie der Anbau erfolgt. Ökologisch, nachhaltig oder konventionell?
Wird als Alternative Papier bzw. Pappe gewählt, so ist zu bedenken, dass die Artikel ggf. beschichtet sind, um beispielsweise eine ausreichende Beständigkeit bei Kontakt mit Feuchtigkeit herzustellen.
Die Alternativen weisen in der Regel ein höheres Gewicht als die eingesetzten Kunststoffe auf. Bei langen Transportentfernungen wirkt sich dies nachteilig auf den Treibstoffverbrauch und damit nachteilig auf die Menge der damit verbundenen Emissionen aus.
Mehrfachverwendung bedeutet normalerweise auch, dass die verwendeten Produkte aus hygienischen Gründen vor dem Wiedereinsatz gereinigt werden müssen. Dies kann mit einem erhöhten Wasserverbrauch und einer höheren Abwasserbelastung verbunden sein.

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