Europäische Woche der Abfallvermeidung - Mach mit!
Das Motto der letztjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung war: „Wir gemeinsam für weniger Abfall – unsere Gemeinschaft für mehr Nachhaltigkeit!“
Das Wir-Gefühl verbindet uns. Ob innerhalb der Familie, der Nachbarschaft, im Verein und im Freundeskreis oder unter Kolleginnen und Kollegen, leben wir in einer Gemeinschaft. Und bei all unseren Aktivitäten des täglichen Lebens, wie der Gartenparty, dem Sport oder auf dem Weg zur Arbeit, sind wir eng mit unserer Umwelt verbunden. Daher ist es umso wichtiger, einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang über Generationen hinweg mit ihr zu pflegen.
Genau diese Zusammenhänge greift die Woche der Abfallvermeidung unter dem Motto „Wir gemeinsam für weniger Abfall - unsere Gemeinschaft für mehr Nachhaltigkeit!“ auf. In diesem Jahr rücken unterschiedliche Gemeinschaften bzw. soziale Gruppen in den Fokus, die sich für die Abfallvermeidung stark machen, nachhaltigen Konsum fördern und Gemeinsinn schaffen.
Wir werfen zu viel weg. Alleine in Bayern fielen im Jahr 2019 auf jeden Einwohner Gesamtabfälle von rund 490 kg an, davon rund 160 Kilogramm Restabfall. Um natürliche Ressourcen zu schonen heißt das konkret: Wir müssen umdenken (Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Recycle).
Jede und jeder Einzelne kann mit kleinen Gewohnheitsänderungen dazu beitragen, sein Abfallaufkommen zu reduzieren. Und da Abfallvermeidung ein Prozess ist, der die gesamte Gesellschaft betrifft, schließt euch zusammen, nutzt die kommenden 8 Tage und startet gemeinsame Abfallvermeidungsaktionen.
Tag | Aktion | Hintergrund |
---|---|---|
![]() |
![]() Ausmisten ist angesagt! Sammelt 5 noch brauchbare Gegenstände in der Wohnung, die ihr im letzten Jahr nicht genutzt habt und verschenkt sie an ein Sozialkaufhaus oder einen Nachbarn/Bekannten |
Laut Statistischem Bundesamt besitzt ein erwachsener Westeuropäer ca. 10.000 Dinge. Nur einen Bruchteil davon brauchen wir allerdings wirklich, deswegen sollte jeder Neukauf gut überlegt werden. |
![]() |
![]() |
Die Wiederverwendung gebrauchsfähiger Gegenstände und Kleidung spart Ressourcen und Energie. Repair-Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen alleine oder gemeinsam mit anderen kaputte Gegenstände wie Möbel, elektrische Geräte, Fahrräder, Spielzeug und auch Kleidung repariert werden können. Werkzeug und Materialien, sowie eine Fachfrau ein Fachmann werden vor Ort zur Verfügung gestellt. |
![]() |
![]() |
Die Vermüllung der Umwelt wird auch „Littering“ genannt. Mittlerweile organisieren zahlreiche Initiativen sogenannte CleanUps, bei denen die Natur gemeinschaftlich von Müll befreit wird. Städte und Gemeinden in Deutschland zahlen jährlich rund 700 Millionen Euro, um Parks und Straßen von Zigarettenkippen, To-Go-Bechern und anderen Einwegplastik-Produkten zu reinigen sowie um öffentliche Abfallbehälter zu leeren und die Abfälle zu entsorgen. |
![]() |
![]() |
In Batterien und Akkus befinden sich wertvolle, tlw. recyclebare Rohstoffe wie Kobalt, Mangan, Seltene Erden, Gold, Silber, Nickel, Kupfer, Aluminium, Lithium, Zink sowie Eisen/Stahl. Manche Batterien enthalten auch gesundheits- oder umweltgefährdende Stoffe (Quecksilber, Cadmium, Blei), weswegen sie fachgerecht entsorgt werden müssen. Besser Akkus statt Batterien nutzen. Diese lassen sich mehrmals aufladen und sind im Vergleich zu einer Primär- bzw. Einwegbatterie bereits ab wenigen Aufladezyklen die umweltschonendere Alternative. |
![]() |
Bereits beim Einkauf könnt ihr auf unnötige Verpackungen verzichten. Nutzt Unverpackt-Läden oder greift zu loser Ware im Supermarkt wie bei Obst und Gemüse. |
Wann und wo immer möglich „Mehrweg- statt Einweg“. Verpackungsmaterialien sind zwar hilfreich, belasten aber durch unachtsames Wegwerfen und aufgrund der kurzen Lebensdauer unsere Umwelt. Alternativen: |
![]() |
![]() |
Schätzungen zufolge, lagern allein in deutschen Schubladen etwa 200 Millionen unbenutzte Mobiltelefone. Dabei stecken in unseren Mobiltelefonen wichtige Rohstoffe. Für die in Deutschland jährlich verkauften 24 Millionen Smartphones, werden etwa 720 kg Gold, 264 kg Palladium, 7.320 kg Silber, 396 Tonnen Kupfer und 1.521 Tonnen Kunststoffe verbraucht. Deren Gewinnung, Produktion aber auch Nutzung verursachen erhebliche Umweltauswirkungen. Auch für den Neukauf gibt es mittlerweile mehrere Anbieter, die generalüberholte Geräte zu Neukonditionen anbieten. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. |
![]() |
![]() Nicht alle Geräte oder Gegenstände im Haushalt, wie Werkzeuge oder Autos, müssen eigens angeschafft werden. Kennt ihr schon die Sharing Initiativen in eurer Umgebung? |
In einer Sharing Economy oder der „Wirtschaft des Teilens“ werden Güter durch Teilen, Tauschen, Leihen, Mieten oder Schenken gemeinschaftlich genutzt. Auch Dienstleistungen können hierbei kollektiv angeboten werden. Besonders bekannt sind die stetig wachsenden Sharing-Anbieter im Mobilitätsbereich. Aber auch die Anzahl der Gebrauchtwarenläden zum Tausch von Werkzeugen, Kleidung, Büchern und Alltagsgegenständen wächst stetig. Selbst Lebensmittel werden vermehrt miteinander geteilt oder verschenkt. Die Sharing Economy senkt den Ressourcenverbrauch, stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft und erweitert das soziale Netzwerk. |
![]() |
![]() Wie ist euer Lieblingsprodukt verpackt und gibt es dafür eine unverpackte Alternative? Sucht im Supermarkt nach umweltfreundlichen Alternativen oder fragt direkt beim Hersteller über den Einsatz unnötiger Verpackungen nach. |
Im Jahr 2018 fielen in Deutschland 18,9 t Millionen Verpackungsabfälle an. Grund für den übermäßigen Verbrach sind unter andrem unseren veränderten Konsumgewohnheiten, wie der Verzehr von Fertigprodukten oder To-Go-Gerichten. Geringe Gewohnheitsänderungen und gezielte Konsumentscheidungen können dabei bereits einen großen Beitrag zur Abfallvermeidung leisten. |