ABFALLRATGEBER BAYERN

Europäische Woche der Abfallvermeidung - Mach mit!

Die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) will den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen fördern und präsentieren. Sie zeigt Alternativen zur Wegwerfgesellschaft. Dabei bedeutet Abfallvermeidung automatisch auch Ressourcen- und Klimaschutz.

Durch vielfältige Aktionen soll das Bewusstsein für die Vermeidung von Abfällen geschärft werden. Dafür sollen möglichst viele Menschen aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft sensibilisiert und Best-Practice-Beispiele kommuniziert werden. Mitmachen können Privatperson, Kommunen, Vereine, Bildungseinrichtungen, Universitäten oder Unternehmen.

Auch unabhängig von der Aktionswoche der EWAV kann jede und jeder Einzelne im Alltag zuhause oder beim Einkaufen bereits mit kleinen Maßnahmen beginnen, das eigene Abfallaufkommen und damit den Ressourcenverbrauch zu reduzieren.

Wichtig ist, einfach anzufangen!

Und so könnte Ihre Woche der Abfallvermeidung beispielsweise aussehen:

 

Tag Aktion Hintergrund
Zahl 1 Menschen vor einem Lieferwagen

Ausmisten ist angesagt!

Sammeln Sie 5 Gegenstände in der Wohnung, die Sie im letzten Jahr nicht genutzt haben und verschenken sie an ein Sozialkaufhaus oder einen Nachbarn/Bekannten

Laut Statistischem Bundesamt besitzt ein erwachsener Westeuropäer ca. 10.000 Dinge. Nur einen Bruchteil davon brauchen wir allerdings wirklich, deswegen sollte jeder Neukauf gut überlegt werden.

Kauf-/Verschenk-/Tauschbörsen

Gebrauchte Möbel und Gebrauchsartikel

Zahl 2 Werkzeuge, wie Hammer und SchraubenschlüsselLoch in der Hose, Milchaufschäumer hat gestern noch funktioniert, Fahrrad fährt nicht mehr? Reparieren Sie selbst unter Hilfestellung in einem „Repair-Café“.

Die Wiederverwendung gebrauchsfähiger Gegenstände und Kleidung spart Ressourcen und Energie.

Repair-Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen alleine oder gemeinsam mit Anderen kaputte Gegenstände wie Möbel, elektrische Geräte, Fahrräder, Spielzeug und auch Kleidung repariert werden können. Werkzeug und Materialien werden vor Ort zur Verfügung gestellt. Eine Fachfrau oder ein Fachmann helfen vor Ort.

Zahl 3 Müll in der LandschaftStarten Sie eine gemeinsame Müllsammelaktion mit Ihrem Verein oder in Ihrer Nachbarschaft.

Suchen Sie im Internet nach „ramadama“ und ihrem Wohnortnamen, hier im Veranstaltungskalender des Abfallratgebers oder im CleanupNetwork nach Aufräumaktionen in Ihrer Gemeinde oder Stadt.

Zahl 4 Batterien und SammelbehälterSammeln Sie alle Alt-Batterien in Ihrer Wohnung und geben Sie diese entsprechend den Herstellerangaben im Handel oder bei einer kommunalen Sammelstelle zurück.

In Batterien und Akkus befinden sich wertvolle, tlw. recyclebare Rohstoffe wie Kobalt, Mangan, Seltene Erden, Gold, Silber, Nickel, Kupfer, Aluminium, Lithium, Zink sowie Eisen/Stahl.

Manche Batterien enthalten auch gesundheits- oder umweltgefährdende Stoffe (Quecksilber, Cadmium, Blei), weswegen sie fachgerecht entsorgt werden müssen.

Besser Akkus statt Batterien nutzen. Diese lassen sich mehrmals aufladen und sind im Vergleich zu einer Primär- bzw. Einwegbatterie bereits ab wenigen Aufladezyklen die umweltschonendere Alternative.

Wohin mit alten Lithium-Ionen Akkus? Erklärvideo

Brandgefahren durch Lithium-Batterien

Ratgeber Batterien und Akkus

Zahl 5

Holzbesteck uund wiederverwendabare VerpackungHeute ist plastikfreies Picknick angesagt.

Bereits beim Einkauf können Sie auf unnötige Verpackungen verzichten. Nutzen Sie Unverpackt-Läden oder greifen Sie zu loser Ware im Supermarkt wie bei Obst und Gemüse.

Wann und wo immer möglich „Mehrweg- statt Einweg“. Verpackungsmaterialien sind zwar hilfreich, belasten aber durch unachtsames Wegwerfen und aufgrund der kurzen Lebensdauer unsere Umwelt.

Alternativen:
- Schraubgläser
- Bienenwachstücher statt Alufolie
- Geschirr und Besteck von zu Hause mitbringen

Verpackungsloses Einkaufen liegt im Trend

Plastikfreies Picknick

Zahl 6 Recycling-ZeichenGeben Sie Ihre ausrangierten Handys an einer Annahmestelle ab und leisten einen Beitrag zur Ressourceneffizienz

Schätzungen zufolge, lagern allein in deutschen Schubladen etwa 200 Millionen unbenutzte Mobiltelefone. Dabei stecken in unseren Mobiltelefonen wichtige Rohstoffe.

Für die in Deutschland jährlich verkauften 24 Millionen Smartphones, werden etwa 720 kg Gold, 264 kg Palladium, 7.320 kg Silber, 396 Tonnen Kupfer und 1.521 Tonnen Kunststoffe verbraucht. Deren Gewinnung, Produktion aber auch Nutzung verursachen erhebliche Umweltauswirkungen.

Auch für den Neukauf gibt es mittlerweile mehrere Anbieter, die generalüberholte Geräte zu Neukonditionen anbieten. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.

Wiederverwendung und Sammlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten (E-Schrott) und enthaltene (Lithium)-Batterien

Zahl 7 Grafik mit mehreren Personen und Gegeneständen, die den Gedanken der gemeinsamen Nutzung widerspiegel sollenTeilen statt Besitzen!
Nicht alle Geräte oder Gegenstände im Haushalt, wie Werkzeuge oder Autos, müssen eigens angeschafft werden. Kennen Sie schon die Sharing Initiativen in Ihrer Umgebung?

In einer Sharing Economy oder der „Wirtschaft des Teilens“ werden Güter durch Teilen, Tauschen, Leihen, Mieten oder Schenken gemeinschaftlich genutzt. Auch Dienstleistungen können hierbei kollektiv angeboten werden.

Besonders bekannt sind die stetig wachsenden Sharing-Anbieter im Mobilitätsbereich. Aber auch die Anzahl der Gebrauchtwarenläden zum Tausch von Werkzeugen, Kleidung, Büchern und Alltagsgegenständen wächst. Selbst Lebensmittel werden vermehrt miteinander geteilt oder verschenkt.

Die Sharing Economy senkt den Ressourcenverbrauch, stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft und erweitert das soziale Netzwerk.

Sharing Economy

Räume und Netzwerke des Selbermachens

Tafel Deutschland - Lebensmittel spenden

Zahl 8 Spendergefäße für Ceralien als Beispiel verpackungsloses EinkaufenMachen Sie sich der unnötigen Verpackungsflut in Ihrem Alltag bewusst.
Wie ist Ihr Lieblingsprodukt verpackt und gibt es dafür eine unverpackte Alternative? Suchen Sie im Supermarkt nach umweltfreundlichen Alternativen oder fragen Sie direkt beim Hersteller über den Einsatz unnötiger Verpackungen nach.

Im Jahr 2021 fielen in Deutschland 19,7 Millionen Verpackungsabfälle an (Quelle UBA). Grund für den übermäßigen Verbrach sind unter andrem unseren veränderten Konsumgewohnheiten, wie der Verzehr von Fertigprodukten oder To-Go-Gerichten.
Auch wenn 69 % der Verpackungsabfälle in das Recycling gehen, ist die oberste Priorität, dass diese Abfälle vermieden werden.

Geringe Gewohnheitsänderungen und gezielte Konsumentscheidungen können dabei bereits einen großen Beitrag zur Abfallvermeidung leisten.

Verpackungsabfälle

Verpackungsloses Einkaufen

Weitere Informationen zur EWAV

Während der Aktionswoche machen sich europaweit Zehntausende Menschen jedes Jahr im November zeitgleich für Abfallvermeidung stark. Dieses Jahr findet die Aktionswoche vom 16. bis 24. November 2024 statt. Werden auch Sie ein Teil davon!

Willkommen sind alle Aktionsideen und Maßnahmen, die zur Abfallvermeidung im Alltag beitragen, z. B. ein Cleanup in der Nachbarschaft, ein Upcyclingworkshop, eine Diskussionsrunde, eine Ausstellung oder gemeinsames Restekochen.

Eine Aktion Ihrer Organisation können Sie hier anmelden.

Jeder kann selbst entscheiden, welche Art von Aktion durchgeführt werden soll: Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen, regionale Sensibilisierungskampagnen, Workshops, Fachveranstaltungen, interaktive Events oder Medienarbeit – das Format wird je nach Wunsch und regionaler Gegebenheit selbst gewählt.
Auf der Internetseite der EWAV werden Infos, Tipps, Ideenbeispiele sowie Materialien (Banner, Poster, Vorlagen) zur freien Verfügung bereitgestellt. Herausragende Aktionen werden prämiert.

2024 lautet der Fokus der Aktionswoche: „Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden“.

Das Factsheet zur Lebensmittelverschwendung enthält weitere Informationen sowie Tipps für Einkauf und Lagerung.

Machen Sie mit und melden Sie eine Aktion an! Wie Sie eine Aktion organisieren, erfahren Sie hier.

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