Abfalltrennung ist Klimaschutz
Vorhaben "Nutzung des CO2-Einsparpotenzials des Restmülls von Haushaltungen durch verbesserte Sekundärrohstoffabschöpfung" untersucht die Zusammensetzung des Restmülls
Abfälle aus Haushaltungen stehen immer wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Das vom Bayerischen Umweltministerium geförderte Vorhaben "Nutzung des CO2-Einsparpotenzials des Restmülls von Haushaltungen durch verbesserte Sekundärrohstoffabschöpfung" hatte zum Ziel, am Beispiel dreier bayerischer Städte mit Regelabfuhr die Zusammensetzung und das Aufkommen von Restmüll sowie der getrennt erfassten Wertstoffen zu untersuchen. Die getrennt erfassten Wertstoffe waren Bioabfall, Papier/Pappe/Kartonagen (PPK), Leichtverpackungen (LVP) und Behälterglas zu untersuchen; Sperrmüll und die an Wertstoffhöfen abgegebenen Abfälle blieben dabei unberücksichtigt. Aus den so ermittelten Werten (Basisjahr: 2011) wurde das durch optimierte Wertstoffabschöpfung erreichbare Einsparpotenzial an klimaschädlichen CO2-Emissionen berechnet. Dieses beträgt – hochgerechnet auf Bayern – 124.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr.
In Stadtrandstrukturen bessere Abfalltrennung und weniger Restmüll
Die Untersuchungen zeigen, dass die Wertstoffe in städtischen (z. B. Küchenabfälle: –31 Massen-%, PPK: –6 Massen-%) und innerstädtischen Gebietsstrukturen (Küchenabfälle: –44 Massen-%, PPK: –26 Massen-%) vom Bürger signifikant schlechter getrennt werden als in Stadtrand-Strukturen. Dies belegen auch insgesamt die Daten zum Restmüll (Aufkommen gegenüber Stadtrand-Strukturen: städtisch: +33 %, innerstädtisch: +76 %), wobei der relative Anteil an enthaltenen Wertstoffen in etwa konstant ist.
Im Durchschnitt der drei Städte sind das Restmüll- und Bioabfallaufkommen in etwa gleich {105 kg/(Ew x a)}, mit der Papiertonne werden 67 kg/(Ew x a)} erfasst.
Höhere Abschöpfquote der Wertstoffe reduziert die CO2-Emmissionen
Mit einer höheren Abschöpfquote der Wertstoffe aus dem Restmüll geht neben einem Rückgang des Restmüllaufkommens eine Reduzierung der CO2-Emissionen einher. Erreichbare Werte liegen beim Restmüllaufkommen in einer Größenordnung von –30 %. Die Hauptbeiträge zur CO2-Reduktion in Höhe von 10 kg/(Ew x a) liefern die Wertstoffe LVP > Metalle > Bioabfälle. Verantwortlich für die Reihung sind die hohen Stoffströme (Bioabfall) bzw. die hohen CO2-Äquivalenzfaktoren (Metalle, LVP).
Die Ergebnisse der Studie richten sich sowohl an den Bürger als auch an die Entscheidungsträger in den Kommunen, an die kommunalen Spitzenverbände, an die Städteplaner und Architekten sowie an die mit der Abfallentsorgung beauftragten Unternehmen, um mit geeigneten Maßnahmen in Bayern die Nachhaltigkeit bei der Entsorgung von Haushaltsabfällen weiter zu erhöhen.